Das chinesische Lackzimmer
Videodokumentation in Schloss Schönbrunn
Das Vieux Laque Zimmer im Schloss Schönbrunn war ursprünglich ein Arbeitsraum des Gatten der Kaiserin Maria Theresia, Franz Stephan von Lothringen. Als er 1765 überraschend starb ließ die Kaiserin das Refugio ihres geliebten Verstorbenen in einen Gedächtnisraum umgestalten.
2002 entschied man sich seitens der Schönbrunn Schloss- und Betriebsgesellschaft, das objekt einer grundlegenden Restaurierung zu unterziehen.
Vieux-Laque-Zimmer / Restaurierung
Im Laufe der Jahre entstanden Schäden durch die Spannung zwischen den Holztafeln und den auf sie aufgezogenen dünnen Lackpanelen, die von chinesischen Paravents stammen. Ebenso verursachten Temperaturunterschiede im Vieux-Laque-Zimmer Risse und Sprünge in den Lacktafeln.
Das erste große Gesamtrestaurierungsprojekt seit der Weltausstellung 1872 wurde unter der Leitung von Mag. Silvia Miklin-Kniefacz durchgeführt und war nach etwa dreijähriger Dauer 2005 abgeschlossen.
Die chinesischen Lacktafeln wurden gereinigt, die Risse und Sprünge unterspritzt und gefestigt, die Goldmalereien restauriert.
Lackrestaurierung / Holzrestaurierung / Vergoldung
Restaurierung / Wien / Schönbrunn
Das Vieux-Laque Zimmer
Das mit chinesischen Lacktafeln ausgestattete Vieux-Laque Zimmer im Schloss Schönbrunn war ursprünglich das Arbeitszimmer von Maria Theresias Gemahl, Franz Stefan I. von Lothringen. Nach dessen überraschendem Tod 1765 widmete es die Kaiserin in einen Gedächtnisraum um.
Panorama-Ansicht des Vieux-Laque-Zimmers in Schloss Schönbrunn.
Youtube Ausschnitt (7:53 min) zur
Video-Dokumentation über die Restaurierung der Lacktafeln. Mehr Informationen dazu erhalten Sie unter Video-Produktion Wien.
Schadensbild
Die Lackmalereien stammen von großen Paravents, die in chinesischen Palästen die Räume teilten. In Wien wurden diese Paravents zerlegt und parallel zur Bildfläche auseinandergesägt, um Vorder- und Rückseite - meist ohne besondere Berücksichtigung der Motivik - für die Wandtafeln in Franz Stefans Arbeitszimmer weiter verarbeiten zu können. Das bewirkte jedoch Folgeschäden, wie die Spaltungen der Tafeln, da es zu einer Spannung zwischen den Lackpanelen und dem Untergrund aus Nussholz bzw. der Fassungen kam. Zusätzlich entstanden durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen Risse in der Lackoberfläche. Ebenso wurde im Zuge der Restaurierung den mattgewordenen Gold- und Lackmalereien der ursprüngliche Glanz zurückgegeben.
Restaurierungsverlauf
Die 3 Jahre dauernde Restaurierung unter der Leitung der Expertin für ostasiatische Lackmalereien Silvia Miklin-Kniefacz war 2005 abgeschlossen. 138 größere und 84 kleine Tafeln der Wände, Türfüllungen und Supraporten wurden nacheinander abmontiert, restauriert und wieder eingefügt. Seit 1872, als Schloss Schönbrunn für die Weltausstellung herausgeputzt wurde, fand keine so umfassende Restaurierung des Vieux-Laque Zimmers mehr statt.
Bildmotive
Die Chinesen gelten als die frühesten und besten Landschaftsmaler der Welt: realistisch und fantastisch malen sie Seen, Felsen, Pavillons und Berge auf denen Heilige und Genien ruhen. Weitere Motive sind Paläste, Jagd- und Alltagsszenen der chinesischen Adelsschicht mit ihrer Dienerschaft, Tier-, Früchte- und Blumenmotive mit der ihnen innewohnenden Symbolik für Glück und Reichtum oder Vergänglichkeit und Unsterblichkeit.
Restaurierung ostasiatischer Lackarbeiten
Mag. Silvia Miklin-Kniefacz, Leitung
Behruz Bahadoori
Constantin Costache
Paula Kröpfl
Monika Ordelt
Hanna Schimek
Restaurierung europäischer Lackarbeiten
Mag. Peter Kopp, Leitung
Sarah Picchi
Mag. Irene Rützler
Holzrestaurierung und Montage
Stefan Kainz, Leitung
Ursula Huber
Barbara Molnár
Vergoldungen
Karl Kratochwill, Leitung
Brigitte Desalla
Maria Kratochwill
Wissenschaftliche Beratung
Dr. Elfriede Iby
Dr. Jorinde Ebert
Fotodokumentation
Mag. Thomas Schauper
Recherche und Dokumentation
Dr. Richard Miklin
Musik
Katharina Klement
Hiroshima Koto Blues
Sprecher
Robert Reinagl
Kamera / Schnitt / Text / Ton
WEB ES Videodokumentation 2005
Dauer
29:31 Minuten
Videodokumentation von Erna Sterneck, 2005, Dauer: 30 Minuten